Es freut mich sehr, dass meine gestrige Analyse zum Thema „Milchmädchenrechnung“ und der möglichen Streichung des Pflegegrad 1 heute vom Spiegel-Verlag aufgegriffen wurde. Interessant dabei: Die eigene Berechnung des Hauses liegt ziemlich genau zwischen meinen beiden Prognosen. Die Zahl von 640 Mio.€ wird inzwischen sogar vom GKV-Spitzenverband bestätigt.
Was mich jedoch wirklich umtreibt: Solche Zahlenspiele mögen kurzfristig Schlagzeilen erzeugen, sie sind aber alles andere als zielführend. Im Gegenteil. Sie wirken wie ein Schuss vor den Bug für alle Beteiligten: für die Mitarbeiter:innen des Medizinischen Dienstes, für die Pflegekassen und letztlich für die gesamte Finanzsituation der GKV bzw. Pflegeversicherung.
Alleine in den vergangenen zwei Tagen habe ich fünf konkrete Anfragen von Beratungskunden erhalten, die nach diesem Medienecho plötzlich eine Höherstufung vom Pflegegrad 1 auf 2 beantragen möchten. Ich kann mir gut vorstellen, dass die mediale Wucht von TV, Print und Internet eine erhebliche Verunsicherung bei tausenden, wenn nicht hunderttausenden von Familien ausgelöst hat.
Das Ergebnis könnte eine regelrechte Flut von Höherstufungsanträgen sein. Viele, die vielleicht noch zwei, drei oder vier Jahre gewartet hätten, werden jetzt aus Angst versuchen, schnell den Pflegegrad zu erhöhen. Die Folge: Ein sprunghafter Anstieg der Leistungsansprüche im mittleren bis hohen vierstelligen Bereich pro Person und Jahr – und damit genau das Gegenteil dessen, was mit einer vermeintlichen „Einsparmaßnahme“ eigentlich erreicht werden sollte.
Das war kein guter Job!
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